Nachmittags sind wir mit Günter und Mutsch losgezogen, um, allem Kirmeslärm zum Trotz, einige frohe Stunden mit unseren Kindern zu verbringen.
Günter ist schon sehr mutig auf den Karussells, er ist ja auch bald 3 Jahre alt.
Unser Mutsch'chen schaut etwas misstrauisch darein, gibt sich aber auch zufrieden, denn die Mama steht ja hinter ihr.
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Und wir wechseln vom Motorrad- zum Pferdekarussell, von dort ins Feuerwehrauto und in den Straßenbahnwagen, dann auf ein Pferdchen, was auf und ab reitet, Günter meint, das Karussell müsste immer, immer weiter fahren.
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Und nun geht es mit der Mama ins Selbstfahrerauto, immer rund um eine lange Insel herum, das Auto fährt mit Benzinmotor und stinkt und knattert wundervoll, Henga ist mit dabei und sitzt am Steuer. Da kann ja nichts passieren.
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Jetzt sitzt Günter auf einem richtigen Pferdchen, etwas unheimlich, noch beängstigender ist die Mondrakete, huh, geht das schnell! Da ist ein Personenwagen doch ruhiger auf dem Kirmesplatz treffen wir Waltraud Kubiak, die früher bei uns (Frau Schiele) Hausangestellte war.
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Abends kommen Gertrud Schückes und Günter Faber mit Geschenken für Günter, der morgen Geburtstag hat.
Unser herzlieber Günter wird 3 Jahre alt.
Sein Schwesterchen ist die erste Gratulantin. Gerne gibt sie die Schokolade allerdings nicht her, denn die isst sie auch sehr gerne.
Die Taufkerze brennt zum vierten Male, ein großer, motorisierter Kran erstrahlt in ihrem Glanz, drei Kerzen stehen im Jahresring, und Günterchen ist sich seiner 3 jährigen Würde und der Bedeutung des Tages ganz bewusst.
War heute zur Wahrnehmung eines Termins beim Amtsgericht in Lindlar. Abends rief mich Trude im Büro an, dass sie mir mit Günterchen entgegen käme, um mich abzuholen. Bei dieser Gelegenheit telefonierte ich auch - zum ersten Mal - mit Günterchen, der mich verstand und auch Antwort gab. Er wird schon ein großer Junge.
Wahlsonntag. Mutter, Trude und ich gingen zur Wahlurne und warten nun voller Spannung auf das Ergebnis.
Mutter ist für einige Tage zur Mumm gefahren. Tante Käthchen kam zu Besuch, um ihre Lastenausgleichssache mit mir zu erledigen. Sie fuhr gleich der Mutter zur Mumm nach.
Bin mit Tante Käthchen zum Lastenausgleichsamt gegangen. Habe mein erstes Gehalt bekommen. DM 400,--
Tante Käthchen ab nach Dollendorf.
Mutsch'chen ist ein allerliebstes Mädelchen. Aber auch ein kleines Kätzchen; wenn sie nicht will, dann tut sie nicht. Und wenn man ihr dann zuredet, bekommt sie trotzige Augen, wirft ihre Schultern und sagt frech: Hö!
Günter tut auch nicht alles, was man will, aber er ist schon etwas erwachsener und sieht ein, wann er böse ist. Wenn er nur nicht so laut wäre.
War bei Staatsanwalt Reichvaldi, der das neueste, von meiner Adoptivmutter in Szene gesetzte Verfahren bearbeitet. Er teilte mir mit, dass die Generalstaatsanwaltschaft in dem Meineidsverfahren die Beschwerde der Frau Schiele gegen die Einstellungsverfügung am 26.8.53 zurückgewiesen habe.
Waltraud Kubiak, geb. 6.1.1934 in Duisburg-Hamborn
Wir hatten Besuch. Waltraud Kubiak hält ihr Versprechen, das sie uns an einem der Kirmestage gemacht hatte. Ein netter Abend, zu dem auch noch Matthias und Karin hinzukamen. Waltraud wusste noch manches aus ihrer Dienstzeit bei meiner Adoptivmutter zu erzählen.
Mutter ist von ihrem Urlaub bei der Mumm zurückgekommen. War abends bei Herrn Direktor Steinmann von den Buderuswerken, um ihn um Vermittlung für eine Anstellung zu bitten. Ein sehr anregender Abend. Seine Frau, die "belgische Tante Maria" war leider nicht anwesend.
Abends bei Gabrian; Vortragsaktenstück.
Trude hat übermorgen Geburtstag. Sie bekam heute schon ihre Geschenke bei festlichem Kaffee, von mir eine Strumpftasche und Kölnisches Wasser, von Mutter ein Paar Strümpfe, von den Kindern gekochten Schinken und Blumen.
Wir feiern Mamas Geburtstag!
Die Kinder eröffnen den Reigen
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Heute hat Trude richtig Geburtstag.
Sie war mit Mutter und den Kindern in der Stadt. Mutsch hat ein reizendes Mäntelchen bekommen.
Bald ist Christelchen schon eine junge Dame. Allerdings macht sie hin und wieder noch ins Höschen und sagt dann ganz entsetzt: AA! Und das tut eine junge Dame ja nicht! Aber sonst ist sie ein reizendes Busselchen, lacht sehr gerne und schmusert eifrig.
Bei Maxrath/Panzer. Gestern ist wider alles Erwarten Karl Gabrian im Assessorexamen durchgefallen. Lagebesprechung.
Termin in Lindlar. Eine zeitraubende
Angelegenheit. Überhaupt wird mir die Tätigkeit bei Dr. Juli leid;
nicht etwa wegen Dr. Juli selbst oder wegen der Arbeit. Ich komme gut aus und
die Arbeit sagt mir auch zu. Aber das Ganze ist eben nur Provisorisches. Wenn
ich doch nur bald von der Finanz, vom Bundeswirtschaftsministerium oder von
Direktor Steinmann Bescheid erhielte.