Pressemitteilung:

 

Gemeinsame Einsatzübung der Löschzüge Paffrath/Hand und Stadtmitte
Am Abend des 10. September 2009 probten die ehrenamtlichen Löschzüge Paffrath/Hand und Stadtmitte unter realitätsnahen Bedingungen den Ernstfall.
Angenommen wurde ein Brand in den Stallungen eines zum Ferienhof umgebauten landwirtschaftlichen Betriebes in Bergisch Gladbach Bärbroich (Kauler Feld). Bei Arbeiten an der Elektroinstallation enstandt das angenommene Feuer und 11 Kinder verletzten sich dabei teilweise schwer.
Unterstützt wurden die Einsatzkräfte der Feuerwehr von einer Sanitätskomponente des Deutschen Roten Kreuzes. Rund 100 Einsatzkräfte waren an dieser Übung beteiligt.
Nur durch solche realitätsnahen Übungen ist es möglich, die Zusammenarbeit und Koordination von einer großen Anzahl von Einsatzkräften zu überprüfen. Schwachstellen, insbesondere in der Kommunikation untereinander, wurden aufgedeckt. Eine umfassende Auswertung und Aufarbeitung der Übung erfolgt in den nächsten Tagen. Diese wichtigen Erkenntnisse fliessen in die zukünftige Einsatzplanung der Feuerwehr Bergisch Gladbach ein.

Quelle: www.Feuerwehr-gl.de

 

Zeitungen:


FEUERWEHRÜBUNG


Ein Einsatz wie im Drehbuch


Von Diethelm Nonnenbroich, 11.09.09, 18:48h


Schreiende Kinder und verletzte Erwachsene - bei einer groß angelegten Feuerwehrübung wurden "Verletzte" aus dem brennenden Stall gerettet. Die Feuerwehr probte unter realistischen Bedingungen. Selbst die Wunden schienen echt.


BERGISCH GLADBACH - Landwirt Hans-Josef Biermann aus Unterkühlheim steht auf seinem Bauernhof und schaut entsetzt in Richtung seines Kuhstalls. Dichte Rauchschwaden quellen aus dem Dach des Hauses. Plötzlich rast der Landwirt schreiend los, versucht durch den dichten Qualm in das Gebäude vorzudringen. Nach wenigen Sekunden steht er wieder im Freien und ruft verzweifelt um Hilfe. Sein Sohn, ein Handwerker und mehrere Kinder - Gäste des Ferienbauernhofes - befinden sich noch in dem brennenden Kuhstall und der angrenzenden Scheune.
So weit das Drehbuch. Denn was am Donnerstagabend gegen 18.30 Uhr wie ein furchtbarer Notfall aussieht, ist in Wirklichkeit eine groß angelegte Übung von Feuerwehr und Deutschem Rotem Kreuz (DRK). Der Bauer heißt gar nicht Biermann, sondern Walter Haag und ist auch gar kein Bauer, sondern Feuerwehrmann. Der Rauch kommt aus einer überdimensionalen Nebelmaschine und die im Stall eingeschlossenen Personen sind nicht wirklich in Gefahr, sondern Unfalldarsteller des DRK.

 

Kurze Zeit später fahren die Löschfahrzeuge Paffrath / Hand und Stadtmitte auf den Hof. Sekunden nach ihnen treffen zwei Einsatzgruppen des DRK ein. Biermann / Haag stürzt sich auf die Feuerwehrleute, reißt an ihren Uniformen und zerrt sie immer wieder in Richtung Kuhstall. „Es sind noch Menschen in der Halle, holt sie doch endlich da raus.“ Zwei Männer kümmern sich um den Mann, müssen sogar handgreiflich werden, um ihn zu bändigen. Haag könnte in jedem Fernsehfilm mitmachen, so glaubhaft spielt er seine Rolle.

Die ersten Feuerwehrmänner dringen unter schwerem Atemschutz in die Halle vor. Ihre Suchscheinwerfer reichen keine zwei Meter weit, der dichte Rauch reflektiert das Licht, die Männer stehen vor einer weißen Nebelwand. Die hysterischen Schreie verletzter Kinder hallen durch den Raum und weisen den Rettern den Weg zu den Opfern. Die Schreie werden immer lauter, immer verzweifelter. Die Unfalldarsteller des DRK spielen ihre Rolle professionell und stellen eine absolut realistische Notfallatmosphäre her. Die jungen Feuerwehrmänner werden hektisch und können sich der gespenstischen Szene emotional kaum entziehen.

Nach fünf Minuten bringen die Retter die ersten Geretteten aus der Halle. Die meisten weisen täuschend echte Wunden und schwere Hautverletzungen auf, die ihnen vor Einsatzbeginn geschminkt wurden. Rainer Greger ist einer der Schminkkünstler des DRK. Greger: „Alle, die hier schminken, haben einen Fort- und Weiterbildungskurs im Haus des Jugendrotkreuzes in Bad Münstereifel belegt.“ Im ersten Teil des Kurses, berichtet Greger, lernen die Jugendlichen das Schminken von Unfallverletzungen, im zweiten die schauspielerische Darstellung von unfallbedingten Krankheitsbildern. Und das machen sie gut, die jungen Laiendarsteller.

Nach und nach führen die Retter die Brandopfer aus dem Kuhstall und geben sie in die Obhut von Ersthelfern und Notärzten. Nach zwei Stunden ist die Übung beendet. Elmar Schneiders, Pressesprecher der Feuerwehr: „Einige Kollegen haben bei dieser Übung an ihre Grenzen gehen müssen. Sie haben zum ersten Mal ein realistisches Szenario erlebt."

 

Quelle: www.rhein-berg-online.de

 

Brennender Hof


Kinder aus brennendem Stall gerettet


Von GUIDO WAGNER, 12.09.09, 07:06h


Rauchschwaden quellen aus dem Stallgebäude, Kinder schreien um Hilfe. An der Straße hält ein aufgeregter Bauer den ersten Feuerwehrwagen an: „He, was fahrt ihr denn vorbei!? Mein Hof brennt, und die Ferienkinder sind noch drin!“.
BÄRBROICH - Rauchschwaden quellen aus dem Stallgebäude, Kinder schreien um Hilfe. An der Straße hält ein aufgeregter Bauer den ersten Feuerwehrwagen an: „He, was fahrt ihr denn vorbei!? Mein Hof brennt, und die Ferienkinder sind noch drin!“ Der Mann ist außer sich. Er kennt sich aus. Zwar ist er nicht wirklich der Besitzer des Hofs, aber die Panik, die Feuerwehrleute am Einsatzort empfängt, kennt er gut. Denn Walter Haag ist selbst pensionierter Feuerwehrbeamter und mimt den aufgeregten Landwirt für die Großübung, zu der am Donnerstagabend die Löschzüge Stadtmitte und Paffrath / Hand nach Bärbroich ausrückten.


Brandopfer mit
täuschend echten Wunden

In einer ehemaligen Stallung, die zum Ferienhof umgebaut wird, hat ein Elektriker beim Abbau der Melkanlage einen Kurzschluss verursacht und einen Schwelbrand ausgelöst - so lautet das Szenario, das die beiden Löschzugführer Ralf Martini (Paffrath / Hand) und Frank Haag (Stadtmitte) vorbereitet haben. Mit Unterstützung der „Realistischen Unfalldarsteller“ (RUD) vom Deutschen Roten Kreuz Rösrath. „Wenn ihr die Feuerwehrwagen hört, ist euer Einsatz“, hat Steffen Schmidt die elf Opfer-Darsteller von DRK und Jugendfeuerwehr vorbereitet. Zusammen mit seinem RUD-Team hat er den Kindern und Jugendlichen täuschend echt aussehende Wunden „verpasst“. Sascha-Pierre Weinert (17) mimt den verletzten Elektriker, an seiner Hand klafft eine Stromschlagwunde. Rainer Greger hat kurz vor Eintreffen der Feuerwehr noch ein paar Tropfen Kunstblut darauf geträufelt. Jetzt liegt der „Elektriker“ in dem von zwei Nebelmaschinen „verrauchten“ Stall und stöhnt. Andere Darsteller weinen oder schreien hysterisch - alles soll so echt wie möglich wirken. Und was ist, wenn einem beim Abtransport durch die Einsatzkräfte später wirklich etwas wehtut? „Dann sagt das Code-Wort ,real“, hat Steffen Schmidt seinen Darstellern eingeschärft.

Während die ersten Feuerwehrleute Schläuche ausrollen, versuchen andere unter Atemschutz den aufgebrachten Landwirt zu beruhigen. Heinz-Josef Biermann verfolgts interessiert. Der echte Altbauer des Hofs ist froh, dass es bei ihm noch nie richtig gebrannt hat. „Toll aber, dass die solche Einsätze üben“, so der ehemalige Kreislandwirt.

Weitere Feuerwehrwagen treffen ein: Schläuche werden ausgerollt, immer mehr Atemschutztrupps machen sich bereit, um im verrauchten Stall nach Verletzten zu suchen. Plötzlich Aufregung: Dem „Bauer“ ist es gelungen, unbemerkt in den Stall zu laufen. Zwei Feuerwehrleute holen ihn zurück. Auf einer Trage wird er festgeschnallt und zum Verletztensammelplatz gebracht, den die „Schnelleinsatzgruppe Sanitätsdienst“ des DRK eingerichtet hat. Nach und nach werden neben dem „Elektriker“ und seinem ohnmächtig im Melkstand gefundenen „Lehrling“ (Sarah Lammert) auch die zwölfjährige Laura Bernhardt mit ihrem Armbruch und die übrigen verletzten Kinder hier hergebracht, vom DRK-Notarzt versorgt und von Helfern betreut.

Nach einer guten halben Stunde sind alle elf Verletzten gefunden, gerettet - und medizinisch versorgt, die „Flammen“ unter Kontrolle. Ralf Martini gibt per Funk an die rund 100 Einsatzkräfte durch: „Übungsende!“ Auch wenn die Übung einige Schwachstellen, insbesondere in der Kommunikation der verschiedenen Einheiten, aufgedeckt habe, sind die Organisatoren zufrieden. „Diese Erkenntnisse fließen in die künftige Einsatzplanung ein“, sagt Frank Haag. „Nur durch solche realitätsnahe Übungen ist es möglich, die Zusammenarbeit einer so großen Anzahl von Einsatzkräften zu überprüfen.“

Quelle: www.rundschau-online.de

 

Fotos:

Fotoline des KStA:

Fotoline von www.rhein-berg-online.de

 

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Radiobeiträge:

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