Großbrand einer Verkaufsstätte

10.07.2010, 15:17 Uhr


Ereignis
Ort: Bergisch Gladbach - Bensberg, Schloßstraße

Datum: 10.07.2010
Zeit: 15:17 Uhr


Lage: Großbrand eines Geschäftshauses


Folgen
Leichtverletzte: 2

Sachschäden: erheblicher Sachschaden (Schadenhöhe geschätzt)

Maßnahmen zur Gefahrenabwehr
Die Feuer- und Rettungsleitstelle des Rheinisch-Bergischen Kreises wurde am 10.07.2010 um 15:17 Uhr über eine Rauchentwicklung aus einem Ladenlokal in der Schloßstraße in Bergisch Gladbach Bensberg informiert. Daraufhin alarmierte die Leitstelle umgehend die beiden hauptamtlichen Feuerwachen Süd und Nord sowie die ehrenamtlichen Löschzüge Bensberg und Refrath. Bei Eintreffen der ersten Kräfte bereits 5 Minuten nach Alarmierung konnte ein Feuer in dem betroffenen Ladenlokal ausgemacht werden. Dichter Qualm drang aus der Gebäudefront im Erdgeschoss des Geschäftshauses. Nach Erkundung durch den Einsatzleiter stellte er fest, dass es sich bei dem Objekt um einen Verkaufsraum mit einer Fläche ca. 400 Quadratmeter handelt. Auf der Rückseite des Gebäudes wird der Verkaufsraum in einem Flachdachgebäude fortgeführt. Der Verkaufsraum war von der Rückseite lediglich über eine Fluchttüre über eine Wendeltreppen zu erreichen.

Zusätzlich befindet sich lediglich ein Fenster auf der Gebäuderückseite. Auch an beiden Öffnungen dran zwischenzeitlich dichter Qualm aus den beiden Gebäudeöffnungen. Mehrere Trupps der Feuerwehr wurden im Innenangriff über die 3 Zugänge (von vorne über den Eingang, über die Fluchttüre und das rückseitige Fenster) eingesetzt. Aufgrund der extremen Hitze und dem Eigenschutz der Einsatzkräfte scheiterten alle Versuche, in den brennenden Verkaufsraum vorzudringen. Der Löschangriff musste nun von aussen vorgenommen werden, zeigte aber trotz massivem Wassereinsatz (teilweise über B-Rohre) so gut wie keinen Erfolg. Aufgrund des heissen Sommerwetters (36 Grad im Schatten) und dem zu erwartenden Personalbedarfs wurde vom Einsatzleiter Stadtalarm für die gesamte Feuerwehr Bergisch Gladbach ausgelöst. Somit wurden alle ehrenamtlichen Einheiten der Feuerwehr in Dienst gesetzt und zur Einsatzstelle beordert. Der Löschzug Stadtmitte übernahm die Bestzung der Feuerwache Nord und war für die Koordination der rückwärtigen Aufgaben (Verpflegung/Versorgung) zuständig. Die Dachhaut des Flachdachgebäudes auf der Rückseite wurde an 2 Stellen durch das Feuer zerstört. Mittels eines sog. Fog-Nails (http://de.wikipedia.org/wiki/Fognail) wurde versucht, die Temperatur im Gebäude herabzusetzen. Da die Feuerwehr Bergisch Gladbach nicht über ein solches Löschgerät verfügt, wurde die Löschgruppe Forsbach der Freiwilligen Feuerwehr Rösrath um Hilfe gebeten. Über den Teleskopmast wurde versucht, den Fognail über das Flachdach in das Gebäudeinnere vorzubringen.

Die Versuche scheiterten an der Bauweise des Gebäudes. Erst gegen 21 Uhr zeigte der massive Wassereinsatz, der teilweise mit Schaummittel unterstützt wurde, Erfolg und es konnte tiefer in das Gebäude vorgedrungen werden. Es wurde festgestellt, dass es der Feuerwehr aufgrund der wenigen Zugangswege nicht möglich war, ausreichend tief in die mit erheblicher Brandlast versehenen Brandstelle vorzudringen. Zur Ausleuchtung der Einsatzstelle wurde die Feuerwehr ab ca. 22 Uhr unterstützt von der Fachgruppe Beleuchtung des THW Bergisch Gladbach. Aufgrund der teilweise erheblichen Rauchentwicklung aus der Brandstelle mussten die Anwohner mit Lautsprecherdurchsagen von Polizei und Feuerwehr zum Schliessen von Fenstern und Türen aufgefordert werden.

Im Verlauf des Einsatzes mussten 2 Mitglieder der Feuerwehr aufgrund der extremen Hitze im Krankenhaus ambulant behandelt werden. Aufgrund des hohen Verbrauchs an Atemschutzgeräten wurde die Feuerwehr unterstützt von 2 Fahrzeugen der Berufsfeuerwehr Leverkusen, die weitere Atemschutzgeräte zur Einsatzstelle gebracht haben. Da das Flachdachgebäude auf der Rückseite erheblich dem Brand ausgesetzt war, waren Risse an den Aussenwänden feststellbar. Ein Statiker wurde an der Einsatzstelle zur Begutachtung eingesetzt. Die GEW RheinEnergie stellte die Energieversorgung des Gebäudes ab. Die Unter Wasserbehörde wurde ebenfalls zur Einsatzstelle bestellt, die die Freigabe für den Einsatz von Schaummittel erteilte. Gegen 22:30 Uhr konnte "Feuer unter Kontrolle" gemeldet werden. Aufgrund der nach wie vor erheblichen Hitze in der Brandstelle wurde eine Brandwache der Feuerwehr die ganze Nacht lang gestellt. Gegen 8 Uhr heute morgen konnte die Einsatzstelle an die Polizei übergeben werden. Der Kreisbrandmeister des Rheinisch-Bergischen Kreises, Herr Wolfgang Weiden, war an der Einsatzstelle vor Ort. Einsatzleiter war Wolfgang Benthues, der vom Leiter der Feuerwehr, Herr Dietrich Bettenbrock als A-Dienst unterstützt wurde.


Eingesetzte Einheiten

Einsatzführungsdienst, Feuerwache Nord, Feuerwache Süd, Löschgruppe Schildgen, Löschzug Bensberg, Löschzug Paffrath/Hand, Löschzug Refrath, Löschzug Stadtmitte, Rettungsdienst
Personalstärke
14 hauptamtliche Kräfte
108 ehrenamtliche Kräfte
4 Rettungsdienst
Sonstige: THW, UWB, Statiker, GEW, Polizei

Quelle: www.feuerwehr-gl.de

 

Bilder der Pressestelle Feuerwehr:

Hier Klicken

 

 

Pressespiegel:

 

Kölner Stadt Anzeiger:

 

Großbrand legt Bensberg lahm

Von Malte Ewert, 10.07.10, 17:44h, aktualisiert 13.07.10, 09:20h
Am Samstag kam es in der Bensberger Schloßstraße 78 zu einem Brand in einem Ein-Euro-Laden. Gegen 15 Uhr brach das Feuer im hinteren Teil des Geschäftes aus. Bei den Löscharbeiten wurden zwei Feuerwehrleute leicht verletzt.

Bergisch Gladbach - Einer der schwierigsten Einsätze der letzten Jahre hat am Samstag die gesamte Bergisch Gladbacher Feuerwehr in Atem gehalten. Die Löscharbeiten beim Brand in einem Geschäftshaus in der Bensberger Innenstadt gestalteten sich derart kompliziert, dass erst nach sieben Stunden Entwarnung gegeben werden konnte. Bis dahin hatten 112 Feuerwehrleute ganze Arbeit geleistet. Zwei von ihnen wurden verletzt. Die Anwohner und Geschäftsinhaber waren während der gesamten Zeit aufgefordert, wegen der starken Rauchentwicklung Türen und Fenster geschlossen zu halten. Auch der Verkehr in der Innenstadt wurde umgeleitet.

Ort des Geschehens war ein Ein-Euro-Laden an der Schlossstraße. Gegen 15.17 Uhr wurde die Rettungsleitstelle über eine Rauchentwicklung in dem Gebäude informiert. Nach einer ersten Erkundung ging die Feuerwehr davon aus, dass der Brandherd hinter dem Verkaufsraum lag. Dieser Teil des Hauses war jedoch äußerst schwierig nur über eine Fluchttüre und eine Wendeltreppe zu erreichen.

Auch gibt es hier nur ein Fenster. Aus diesen Öffnungen drang dichter Qualm nach außen. Mehrere Trupps der Feuerwehren versuchten von drei Seiten aus zu dem Brandherd vorzudringen. „Aufgrund der extremen Hitze“, so der Pressesprecher der Bergisch Gladbacher Feuerwehr, Elmar Schneiders, seien diese Versuche zunächst gescheitert. Die Wehren mussten sich darauf beschränken, lediglich von außen zu löschen. Doch selbst dieser massive Wassereinsatz habe so gut wie keinen Erfolg gezeigt.

Einsatzleiter Wolfgang Benthues und Feuerwehrleiter Dietrich Bettenbrock lösten daraufhin Stadtalarm für die gesamte Feuerwehr Bergisch Gladbach aus. Alle ehrenamtlichen Einheiten wurden zur Einsatzstelle beordert. Mehr noch: Die Feuerwehr Forsbach wurde gebeten, mit einen Spezialgerät auszuhelfen, das in Bergisch Gladbach nicht vorhanden ist. Ein so genannter Fog-Nail (Löschlanze) sollte ermöglichen, trotz der räumlichen Enge auch im Gebäude zu löschen. Diese Versuche scheiterten jedoch.

Erst gegen 21 Uhr zeigte der massive Wassereinsatz Erfolg. Erst jetzt konnten sich Feuerwehrleute unter schwerem Atemschutz ins Gebäudeinnere vorwagen. Doch bis zum Brandherd drangen sie immer noch nicht durch. Die Hitzeentwicklung war zu groß. Zwei Feuerwehrleute mussten sich später aufgrund der extremen Hitze im Krankenhaus ambulant behandeln lassen. Auch die Berufsfeuerwehr Leverkusen wurde eingeschaltet. Sie wurde gebeten, mit weiteren Atemschutzgeräten auszuhelfen, weil der Bergisch Gladbacher Vorrat zwischenzeitlich zur Neige gegangen war. Erst gegen 22.30 Uhr hieß es „Feuer unter Kontrolle“. Eine Brandwache blieb die ganze Nacht über an Ort und Stelle. Gegen 8 Uhr am Sonntagmorgen konnte der Einsatzort der Polizei übergeben werden, die jetzt versucht, die Brandursache herauszufinden.

Der Sachschaden ist laut Feuerwehr „erheblich“. Eine genaue Größenordnung konnte man noch nicht angeben. Da in dem Gebäude auch Risse an den Außenwänden festzustellen sind, wurde ein Statiker bestellt, der die Standfestigkeit überprüft.

Bildergalerie des Kölner Stadtanzeigers:

Bilder vom Einsatz

Quelle: www.rhein-berg-online.de

 

Video:

http://www.wdr.de/mediathek/html/regional/rueckschau/2010/07/10/lokalzeit_koeln.xml?offset=854&autoPlay=true

Berichte:


http://www.radioberg.de/berg/rb/489586/news/bergisches

http://www.rundschau-online.de/html/artikel/1278666294176.shtml

http://www.rhein-berg-online.ksta.de/html/artikel/1278666293986.shtml

http://www.sonderlage.de/feuerwehr-presse/41-feuerwehr-presse/3552-bergisch-gladbach-grossfeuer-in-bensberger-geschaeftshaus--grosseinsatz-fuer-die-feuerwehr-3309-bild

http://blog.fw-oberberg-einsaetze.de/?p=969

 

Zeitungsartikel als PDF Dokumente:

Express

Bild

Kölner Stadtanzeiger

Bergische Landeszeitung

 

Zurück zu den Einsätzen 2010