Eigene Lackierungen

Der erste Versuch - Reissdorf Venturi
Zweiter Versuch - Lola B98/10 LH
Der Taisan - Megane
Aeroscope - Dallara
Der Pink Panther - Megane
Courage C60 "Warsteiner"

 

Der erste Versuch - Reissdorf Venturi

Vorher
Nachher

Mit bisher erst einem umlackierten Modell habe ich sicherlich nicht viel Erfahrung, aber die Erfahrungen, welche ich gemacht habe möchte ich Euch trotzdem mitteilen.

Für meinen ersten Versuch des Umlackierens wurde ein Venturi von Fly gewählt. Zuerst habe ich das Modell ab fotografiert und mit einer Bildbearbeitungssoftware verschiedenste Designs ausprobiert. Nachdem ich das Fahrzeug mehrfach am Rechner umlackiert hatte Stand das Design: es sollte ein Reissdorf Venturi werden. Nun ging es daran, sich zu informieren in den diversen Foren, was man so braucht und wie man ein Fahrzeug vorbereitet. Dabei wurde ich auf fündig bei Tipps zum entlacken von Karosserien, aber bei handelsüblichen 1:32 Modell sollte dies nicht nötig sein. Bei der Wahl der Farben und des Grundieres wurde mir empfohlen, möglichst beides von ein und dem selben Hersteller zu erwerben, damit sich die Produkte miteinander vertragen. Nachdem nun eingekauft war und das Design stand ging es an die Arbeit.

 

Zerlegen der Karosserie
Zuerst habe ich alle Klarplastik-Teil (Scheiben, Blinker) und den Fahrereinsatz vorsichtig mittels Dremel von der Karosserie getrennt. Dafür habe ich mit einem feinen Kugelaufsatz die Halterungen der Einsätze weg „gedremelt“. Beim Venturi kann man noch sehr einfach den Dach- und Heckspoiler abmontieren.

Anschleifen
Nun wurde die Karosserie mit 800er-Schleifpapier aus dem Baumarkt angeschliffen. Auch das Logo auf der Windschutzscheibe habe ich vorsichtig mit dem Schleifpapier entfernt.

Entfetten
Dazu habe ich die Karosserie einfach 10Min lang in Spülwasser eingelegt. Danach die Karosserie mit klaren Wasser abgespült und trocknen lassen.

Grundieren
Wie bereits oben erwähnt wurde mir geraten, Grundierer und Lacke möglichst von einem Hersteller zu wählen, damit sich diese vertragen. Ich habe mich dabei für die Produkte der Firma Tamiya entschieden. Zum Grundieren habe ich den Tamiya-Grundierer als Spray in Hellgrau gewählt. Vorher habe ich mir aus Zahnstochern und 3 Weinkorken drei Ständer gebastelt, auf denen das Modell grundiert bzw. lackiert werden kann. Neben der guten Lüftung des Ortes, denn man zum Lackieren wählt ist es sehr wichtig, die Spraydosen ordentlich zu schütteln.
Nach dem Grundieren habe ich 24h gewartet, bis ich die erste Lackschicht aufgetragen habe.

 

Grundlackierung
Als Grundlackierung habe ich mich für das Metallic-Rot von Tamiya in der Spraydose entschieden. Die erste Lackschicht habe ich dünn aufgesprüht und erst mal 12h eintrocken lassen. Die 2. Schicht hat dann problemlos gedeckt.

 

2. Lackierung
Als zweite Farbe habe ich mich für den Farbton Gold-Leaf entschieden. Diesen habe ich mit dem Pinsel aufgetragen. Zum Abkleben habe ich das Marking-Tape von Tamiya benutzt. Meine vorherigen Versuche mit stinknormalem Malerkrepp aus dem Baumarkt waren nicht von Erfolg gekrönt. Ich habe im Netz auch von Problemen mit dem Marking-Tape von Tamiya gelesen. Bei mir hat es einwandfrei funktioniert und ließ sich ohne Problem entfernen. Die Grundlackierung wurde in keinster Weise beim Ablösen des Tapes beschädigt. Wahrscheinlich zahlen sich hier die großzügigen Trockenzeiten der einzelnen Arbeitsschritte aus.
Auch den Goldenen Lack habe ich zwei mal aufgetragen. Dazwischen natürlich wieder alles ordentlich durchtrocknen lassen.
Leider hatte ich an einer Stelle aufgrund des Malerkrepp unsauber gearbeitet. Den Metallic-roten Lack hatte ich aber nur zum Sprühen. Daher habe ich diesen auf eine Holzplatte aus nächster Entfernung aufgesprüht. Dadurch bildetet sich auf der Holzplatte ein kleiner Lacksee, welche ich zügig mit dem Pinsel an der zu korrigierenden Stelle auftragen konnte.

 

Decals
Die Decals habe ich am Computer unter einem Vektorzeichenprogramm erstellt. Um zu schauen, ob die Decals von der Größe her passen habe ich zuerst einen Probeausdruck auf normalem Papier durchgeführt, die Decals mit einem Cutter-Messer ausgeschnitten und an das Modell angehalten. Ich hatte mich für Decals entschieden, wo die Farbe Weiss nicht drin enthalten sein sollte (glaubte ich jedenfalls). Da die Konturen der Decals nicht einfach zum ausschneiden waren habe ich mich für das transparente Decalpapier von Aircolor-Technik (ACT) entschieden.
Der erste Ausdruck auf dem Papier auf einem HP Deskjet 960c war allerdings ernüchternd. Obwohl ich mich an den Herstellerhinweiß (Druckereinstellung: Papier: Normal / Tintenmenge: Wenig) gehalten habe war das schwarz nicht deckend. Nachdem ich mich in der Knowledgbase des Scaleforums (http://www.rennserien-west.de/ssrf/index.html) informiert hatte, habe ich in den Druckeroptionen den Papiertyp „HP-Transferpapier zum Aufbügel“ und Druckqualität auf „Optimal“ eingestellt. Darufhin war auch das Schwarz deckend. Danach habe ich die Folie 24h trocken lassen. Anschließend wurde die Folie mit Metal Primer von Gunze eingepinselt, damit sich die Farben beim Wasserbad der Decals nicht lösen. Nachdem ich den Metal Primer auch noch mal 24h habe trocknen lassen konnte ich die Decals endlich ausschneiden und ins Wasserbad geben. Beim herausnehmen aus dem Wasserbad kam dann bei den farbigen Decals die Ernüchterung. Sie wirkten total blass nachdem ich sie auf dem doch recht dunklen Lack aufgelegt hatte. Auf dem weißen Trägepapier sahen die Farben noch sehr gut aus, aber es war wohl doch ein Anteil weiß enthalten. Schade, dafür waren die schwarzen Schriftzüge umso besser gelungen.
Nach dem Auftragen der Decals auf der Karosserie habe ich diese noch mit „Mark-Softer“ von Gunze behandelt. Anschließend habe ich die Decals 12h trocken lassen.

Klarlack
Gerade beim Klarlack hatte man mich gewarnt, diesen sehr dünn aufzutragen und lieber in mehreren Schichen zu arbeiten. Ich habe insgesamt vier Schichten des „Top Coat“-Spray in Glänzend von Gunze aufgetragen, als Trockenzeit habe ich jeweils 6-12h angesetzt.

Endmontage
Nachdem die Karosserie fertig lackiert war wurden wieder alle Teile (Scheiben, Fahrereinsatz) mit der Karosserie verbunden. Dazu habe ich UHU-Plast, ein Spezialkleber für Kunstoff-Modellbau verwendet. Diesen hatte ich als Werbegeschenk erhalten und war von der Leistung des Produktes sehr angenehm überrascht. Tatsächlich ist der Kleber nach dem Aushärten komplett Transparent.


Fazit
Ein Modell zu Lackieren erfordert viel Geduld. Zwischen den einzelnen Arbeitschritten sind immer wieder lange Pausen nötig. Dafür wird man hinterher mit einem guten Ergebnis belohnt. Helle Decals auf dunklem Hintergrund sind leider mit dem transparenten Decalpapier nicht möglich. Dafür muss man wohl weißes Decalpapier benutzen und dann die Konturen exakt ausschneiden. Beim nächsten Modell zum Lackieren, einem Fly-Lola B98/10 Racing werde ich dies ausprobieren. Meine Erfahrungen werde ich Euch dann hier mitteilen.

 

 

(Stand: Oktober 2005)

Zweiter Versuch - Lola B98/10 LH

Vorher
Nachher

Wie bereits oben erwähnt habe ich bei diesem Modell versucht aus den Fehlern vom letzten Mal zu lernen. Über das Design des Autos kann man sich streiten, es handelt sich um eine "Auftragsarbeit" für meine Teamkollegin Lotte. Daher die gewackte Kombi "Pinke Sterne auf Rosa Lola". Die Arbeitsschritte an diesem Modell waren grundsätzlich nicht anders als beim Venturi: Modell in Einzelteile zerlegen, schleifen mit 800er-Schleif Papier, entfetten, grundieren, lackieren, Decals drauf, Klarlack und fertig. Für die Sterne habe ich diesmal weißes Decal-Inkjet-Papier benutzt. Damit sind die Sterne sehr farbecht geworden. Für die schwarze Schrift habe ich das klare Papier genommen. Dafür traten diesmal leider andere Probleme auf: Da ich das Modell im Winter in meiner Garage lackiert habe ist leider der LAck nicht perfekt geworden. Die Temperatur zum Lackieren war einfach zu niedrig. Insgesamt ist das Ergebnis doch ganz in Ordnung geworden. Lotte war auf jeden Fall mit dem Wagen zufrieden. Wenn Sie ihn jetzt noch ordentlich fahren würde....aber man kann ja nicht alles haben.

Der Taisan - Megane

Vorher
Nachher

Beim Taisan-Megane habe ich das erste mal ein fertiges Decal-Set verwendet. Ich habe mich für das 1:32 Set der Firma DMC entschieden. Eigentlich ist das Set für einen Porsche 962 gedacht, paßt aber auch hervorragende auf einen Megane. Auch dieses Auto habe ich in der kalten Jahreszeit lackiert. Diesmal habe ich aber die Werkstatt meiner Arbeitsstelle benutzt, daher ist das Lackierergebnis sehr gut geworden. Die Arbeitsschritte sind genau die gleiche wie bei den anderen Modellen:

Abschleifen
Grundieren
Lackieren
Decals drauf
Mit Klarlack lackieren

 

 

 

Aeroscope - Dallara

Das Angebot von Spirit, ein Dallara als Bausatz zu erwerben wollte ich nicht ausschlagen. Um die Karosserie möglichst leicht zu lassen habe ich beschlossen, das Auto in seiner Grundfarbe weiss zu lassen. Als Decal-Set habe ich ein 1:32 von DMC genommen. Das Set ist eigentlich für einen Porsche 962.


Porsche Kremer 962 Norisring 1988

Die Pfeile des Decals-Set mußte ich mit einem Cuttermesser aufteilen, weil sie sonst nicht gepaßt hätten. Insgesamt ist das Ergebnis sehr zufriedenstellen. Der Dallara sieht gut aus, ist leicht und das wichtigste: Er ist schnell!

 

Der Pink Panther - Megane


Mal wieder eine Auftragsarbeit, diesmal für unserer Rennkollegin Tamara Brutali aus der WSRL. Das Design ist eine eigenen Kreation, sicherlich nicht jedermans Geschmack, aber wie ich finde ganz anständig geworden. Auf jeden Fall ein echtes Unikat. Trotzdem bin ich natürlich bereit meine Decal-Vorlagen auch zu teilen. Wer also die Bögen als PDF haben möchte soll sich per Mail an mich wenden.

Courage C60 "Warsteiner"

Dieses Modell ist ein Verlegenheits-Modell geworden. Eigentlich wollte ich einen fertig lackieretn Courage von Spirit kaufen, da viel mir der preislich sehr günstige Bausatz von Hobby-Slot in die Finger. Noch im Geschäft entschied ich mich spontan, den C60 mit Warsteiner-Decals zu bekleben. Da ich noch goldenen Lack hatte konnte ich den Fahrer und den Heckgflügel lackieren. Mit dem Ergebnis bin ich einigermassen zufrieden, aber irgendwie ist Gold nich mein Fall.