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Frederic Delius ( 1862 - 1934)

Frederic (ursprünglich Fritz) Delius wurde als Sohn deutscher Auswanderer am 29. Januar 1862 in Bradford (Yorkshire) geboren. Trotz des extremen Kinderreichtums der Kaufmannsfamilie - Frederic hatte 13 Geschwister - bekam er schon früh exzellenten Unterricht in Geige und Klavier. Die zahlreichen Reisen nach Frankreich, Deutschland und Skandinavien, die er bereits in jungem Alter machte, waren dazu gedacht, ihn auf seinen Beruf als Händler vorzubereiten, prägten ihn jedoch eher dahingehend, dass er entschied, sein Leben der Musik zu widmen. So waren auch die zwei Jahre, die er als Betreiber einer Orangenplantage in Florida verbrachte, äußerst erfolglos und gipfelten im Konkurs des Unternehmens. Mit nur widerwilliger Zustimmung der Eltern nahm er im Alter von 24 Jahren das Studium am Leipziger Konservatorium auf und lernte nicht nur seinen Lehrer Carl Reinecke, sondern auch Peter Tschaikowsky und Edvard Grieg kennen. Des letzteren Überzeugungsarbeit verdankte er es, dass seine Eltern ihm auch längerfristig ihr Vertrauen und damit ihre Unterstützung zusicherten. So weilte Delius ab 1888 im Pariser Quartier Latin, pflegte enge Kontakte mit der Bohème (insbesondere mit Gauguin) und hatte mit ersten Opernkompositionen Erfolg. Sein Debüt in England ließ auf sich warten: Erst nach der Hochzeit mit der Malerin Jelka Rosen (1897) und dem Umzug auf ein Landgut in Grez-sur-Loing begeisterte der Komponist die britische Öffentlichkeit durch ein Konzert seiner Werke in der St. James' Hall. Nach der Jahrhundertwende schrieb der Musiker zwar die Mehrzahl seiner Werke, entwickelte sich aber stilistisch nicht mehr wesentlich weiter. Bekannteste Werke dieser Epoche waren die sinfonische Dichtung Brigg Fair, die Messe des Lebens und das 1916 vollendete Requiem. Die letzten Jahre des Künstlers wurden durch Lähmung und Blindheit (bei gleichzeitiger völliger geistiger Aufgewecktheit) zermürbt. Der großen Aufopferung seiner Frau und seines Freundes Eric Fenby ist es zu verdanken, dass Fritz Delius auch in diesen dunklen Jahren noch seinem Schaffensdrang nachgehen konnte. Als 1929 das erste Delius-Festival in London stattfand, konnte der Komponist nur in einem Tragsessel beiwohnen. Er erlag der Krankheit in Grez-sur-Loing am 10. Juni 1934

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