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Jan Ladislav Dusík (1761 - 1812)

Böhmischer Komponist und Klaviervirtuose, Dussek besuchte ein Jesuitenkolleg in der Nähe seiner Geburtsstadt Tschaslau und studierte anschließend in Prag Theologie.

Gleichzeitig hatte er sich auf musikalischem Gebiet vervollkommnet und wirkte dann als Organist an mehreren Kirchen Hollands, u. a, in Amsterdam.

1783 studierte er ein Jahr lang bei Carl Philipp Emanuel Bach in Hamburg und reiste als Klavier- und Glasharmonikavirtuose durch Europa, bevor er sich 1790 in London niederließ. Er trat dort in den Konzerten Salomons auf und wurde Teilhaber in einem Musikverlag, der jedoch bald bankrott machte.

Vor seinen Gläubigern floh er 1800 nach Hamburg, freundete sich in Berlin mit dem Prinzen Louis Ferdinand von Preußen an, dessen Klavierspiel Beethoven schätzte, und wurde schließlich maitre de chapelle beim Fürsten Talleyrand.

Seine zahlreichen Werke für das Klavier sind wirkungsvoll und origitiell, aber nicht selten überladen.

Dussek war wahrscheinlich der erste Vortragskünstler, der das Klavier längs zur Bühne aufstellte - nicht nur, um sein schönes Profil zur Geltung zu bringen, sondern auch, um durch den aufgestellten Deckel den Schall ins Publikum zu leiten.

1796 erschien seine Pianoforte-Schule: heute will man in ihm den ältesten Vorgänger Chopins sehen.

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