Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul...

 

Das allerdings im Sommer 97 zu 3 Pferden kam, konnte keiner von uns ahnen. Natürlich stand das Thema "Wir wollen ein Pony" fast täglich zur Debatte und durfte auch auf keinem Wunschzettel zu Weihnachten fehlen. Schließlich kamen meine Schwester Heike und ich im Jahre 1993 zu einem Pflegepony namens "Heidi".

"Heidi" war 120 cm Stockmaß klein schneeweiß und auch genauso lieb wie auch klug. Sie brachte uns alles bei. Vom reiten bis zum Hufe auskratzen. Wenn wir Fehler machten, "erzog" sie uns und "belohnte" uns bei richtigen Umgang mit Gehorsam und Leistungsbereitschaft.  Sie war der Anfang von allem...

1994

Der Besitzer ließ sie das erste mal decken, durch den Reitponyhengst "Capri Moon". Das Fohlen war ein brauner Hengst namens "Robby", der später an unbekannte Leute verkauft wurde und den wir bis her nicht wieder gefunden haben.

1995

Das zweite Fohlen wurde geboren. Es handelte sich um ein schönes Rapp-Stutfohlen namens "Luna". Später entwickelte sie sich zu einem Apfelschimmel.

" Luna" als Jährling auf der Weide in Chorweiler-Nord

 

1996

Das dritte und letzte Fohlen wurde geboren. Eine braune Stute namens "Mona". Ebenfalls wie die beiden vorigen Fohlen von dem Reitponyhengst "Capri Moon".

"Mona" als 6 Jährige in Pulheim auf dem Zuchthof Clarens

Urplötzlich starb Besitzer unserer Pflegeponyfamilie im Sommer 97 und wir standen auf einmal als 14 jährige Pflegerinnen ganz alleine da... mit einem Muttertier unbekannten Alters, unbekannter Herkunft, mit zwei Fohlen bei Fuß und außerdem noch hochgradig dämpfig.

Unter Tränen wurde Mama und Papa berichtet, dass sich keiner der Ponys annehmen möchte außer der Metzger. Meine Eltern hörten geduldig zu und verschwanden mit ernsten Mienen ins Schlafzimmer wo über zwei stunden lang diskutiert wurde. Unsere Herzen schlugen bis zum Hals... zwei stunden kamen mir vor wie eine Ewigkeit. Doch dann kamen Mama und Papa die Treppe hinunter... steinharte Gesichtszüge... dann die ernste und irgendwie auch feierliche Ansprache meines Vaters: "Kinder... ihr habt euch jahrelang bei Wind und Wetter um die Tiere gekümmert, jeden Pfennig eures Taschengeldes in sie investiert... genauso wie jede freie Minute die ihr hattet. Dabei habt ihr es geschafft in der Schule noch hervorragende Leistungen zu erbringen... "dann folgte eine Pause in der man eine Stecknadel hätte fallen hören können.

Heike und ich hielten uns an den schweißnassen Händen und schluckten. Unsere Herzen schlugen bis zum Hals. Es kribbelte am ganzen Körper... bis Mama die Pause unterbrach mit den Worten: "Wenn ihr versprecht das sich euer Fleiß bei den Tieren und der Schule nicht vermindert, dann werden wir Kontakt zu den Hinterbliebenen von "Winnie" aufnehmen und uns als Interessenten melden.

WAR DAS EIN GESCHREI!

Lachend und gleichzeitig weinend fielen wir Mama und  Papa in die Arme. Die Ponys waren gerettet und gleichzeitig kamen wir so zu unseren ersten heiß geliebten Ponys. Wir unterschrieben einen Schutzvertrag und bezahlten für alle drei Ponys inklusive des gesamten Zubehörs (Sattel, Trensen, Stricke, Halfter, Putzzeug) 3.500.- DM

Das ist jetzt 6 Jahre her und leider mussten wir "Heidi" auf einen Gnadenbrothof bei Freunden in der Eifel (Nähe Nürburgring) unterbringen, da sie uns drohte bei den schlechten Luftverhältnissen und aufgrund ihrer Dämpfigkeit einzugehen. Heute lebt "Heidi" ohne jegliche Beschwerden und ohne Medikamentöse Behandlung mit einem weiteren Gnadenbrotpferd auf einer wunderschönen Bergwiese und bekommt regelmäßigen Besuch von uns.

Übrigens: Der dort ansässige Tierarzt schätzt sie auf 25 Jahre!!!

"Luna" und "Mona" stehen in Merkenich auf dem Faasenhof, zwar erst ein paar Wochen aber rundum glücklich und zufrieden. Beide Ponys werden von meiner Schwester und deren Freund  Daniel englisch aber auch Western geritten. Ich bin leidenschaftliche Kutschefahrerin geworden. Beide Stuten sind absolut brav, nervenstark und Geländesicher. Das schreibe ich unserer Ausbildung zu die geprägt war von: Bodenarbeit, Longenarbeit, langen Spaziergängen, viel Geduld, Einfühlungsvermögen und vor allem : VIEL ZEIT!

Eingeritten wurden beide erst mit knapp 4 Jahren. Vorher wurde viel Bodenarbeit mit Sattel und lange Spaziergänge mit Trense trainiert. Es gab zwischendurch auc mal schlechtere Zeiten, da hatten wir mit Kolik, Hufrehe (Heidi) und bronchialen Infekten zu kämpfen. Viele Krankheiten wurden verschuldet durch ungebetene Zaungäste die unsere Tiere mit Rasenmäher-Gras, Torten, Kartoffelsalat und Kiloweise Bot und Zucker fütterten... das war auch ausschlaggebend für den Umzug in einen privaten Hof, der etwas "sicherer" gelegen war als unser gepachtetes Grundstück in Chorweiler-Nord, denn auch große "Füttern verboten, weil....)- Tafeln blieben leider immer unbeachtet.

 

..."Luna" wird zum Schaukelpferdchen!         Ponyreiten bei Opa´s Gartenfest!

   

So neugierig schaut nur unsere "Mona"...        ...gibt es Futter!?...

                       

..und hier unsere Weihnachtsstuten....              ... jingle Bells..jingle Bells...

   

 

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