Kladde
~ Mai 31, 2002
 
Aus dem literarischen Leben:

31.5.1985
Die erwachsen gewordenen restlichen Mitglieder des "Club der Loser" von 1958 besiegen "Es".
(Stephen King - It 1986)
(via Barbara Kratzin)

~ Mai 27, 2002
 
Aus dem literarischen Leben:

27.5.19..
Faber sieht Hannah in Athen wieder.
(Max Frisch - Homo Faber 1957)

 
Vielleicht sollte ich nur noch in Filme gehen, an die ich keine Erwartungen stelle (Blade 2 und Episode 2 haben mich prächtig unterhalten, mehr wollte ich auch gar nicht und beide waren zudem besser als die Trailer vermuten liessen).
Iris, die Geschichte der Schriftstellerin Iris Murdochs, deren Mann ein Buch über ihre Alzheimererkrankung schrieb, lockte mich unwiderstehlich ins Kino. Auch wenn ich noch nichts von ihr gelesen hatte, war ich voller Vorfreude. Meine Begleiterin Carola erzählte mir, dass sie sich das Buch, auf dem der Film basiert und einen Roman der Murdoch bestellt hatte und ich gedachte es ihr gleichzutun.
Das war kurz vor dem Film. Zehn Minuten später starrte ich mit blinkenden Augen auf die Leinwand und versuchte verzweifelt dort Sinn oder wenigstens etwas Berührendes auszumachen, als es neben mir wisperte: "Meinst du, ich kann die wieder abbestellen?"
Ich war sehr erleichtert, dass zu hören, denn ich dachte schon, es lag an mir, dass der Film so furchtbar war: Eine einzige konfuse Schwafelei, brillant gespielt und völlig unüberzeugend.
Mein Verständnis wurde auch dadurch erschwert, dass mir der Ehemann wesentlich gestörter als Dame Murdoch mit Alzheimer vorkam. So kalt hat mich noch keine Darstellung eines geistigen Zerfalls gelassen.
~ Mai 22, 2002
 
Aus dem literarischen Leben:

22.5.1864
Professor Lidenbrock befiehlt seinen Neffen ins Arbeitszimmer.
(Jules Verne - Die Reise zum Mittelpunkt der Erde)

~ Mai 20, 2002
 
Aus dem literarischen Leben:

20.5.1945
Johnny schickt Betty unter anderem ein Manuskript.
(Arno Schmidt - Leviathan 1949)

~ Mai 13, 2002
 
An meinen Reclamheften kann man klar erkennen, aus welcher Zeit sie stammen: aus oder nach der Schulzeit. Die Post-Abi-Exemplare haben sich ihre Würde bewahrt, an den Begleitern der Schulzeit hingegen zeigen sich klare Spuren ausgetobter Kritzellust, die ich in späteren Jahren schamhaft mit Bildern überklebte oder noch später aussortierte, um sie gegen festere Ausgaben einzutauschen.
Das Phänomen der Reclambekritzelung scheint wohl verbreitet gewesen zu sein (und ist es wohl noch). Jedenfalls gab es ausreichend Exemplare für ein eigenes Reclamheft (Kaba und Liebe, leider nicht mehr im Programm) und eine Ausstellung. Unter Don Carlos soll's Maul halten findet sich Jannis Androutsopoulos illustrierter Vortrag zur Eröffnung derselben.
Ich übrigens bin eine visuelle Reclamkritzlerin, meistens frei, manchmal illustrativ.
(via de.rec.buecher)
~ Mai 10, 2002
 
Aus dem literarischen Leben:

10.5.16..

Orlando erwacht als Frau.
(Virginia Woolf - Orlando 1928)

~ Mai 8, 2002
 
If you can order your Thoughts and shape them into Art, good: if you can live in the obligations and affections of Daily Life, good. But do not get into the habit of morbid Self-examination. nothing so unfits a woman for producing good work, or for living usefully. The Lord will take care of the second of these - opportunities will be found. The first is a matter of Will.

Das läßt A. S. Byatt Christabel LaMotte über Tagebücher schreiben.

~ Mai 6, 2002
 
Aus dem literarischen Leben:

6.5.1968
Trobadora Beatriz de Dia wird aus ihrem jahrhundertelangem Schlaf durch das Fluchen eines Ingenieurs geweckt.
(Irmtraud Morgner - Leben und Abenteuer der Trobadora Beatriz nach Zeugnissen ihrer Spielfrau Laura 1974)

~ Mai 5, 2002
 
Aus dem literarischen Leben:

5.5.18..
Jonathan Harker trifft auf Graf Draculas Schloß ein.
(Bram Stoker - Dracula 1897)

 
Bislang habe ich Bücher selten zweimal gelesen. Deine Lebensspanne, dachte ich, ist befristet, also bring sie lieber damit zu, Neues kennen zu lernen. In letzter Zeit aber bemerke ich zunehmend, wie wenig mir von den vergangenen Lektüren geblieben ist. Ganz wie Patrick Süskind in Amnesie in Litteris, was ich ja zu gerne in die Finger bekommen würde.
Mehr als ein diffuses Gefühl, jenes Buch habe mir gefallen, dieses nicht, bleibt mir kaum von all den verschlungenen Bänden. Aber wo ich denn doch mal zurückkehrte, o Wunder, da ist einiges mehr aus dem Gedächtnis zu holen. Die Eingangspassage zu Anne Seghers Transit kenne ich immer noch fast wörtlich.
Also komme ich nun in meinem 37en Jahr zu dem Entschluss, alte Bücher wieder hervorzukramen und erneut und hoffentlich dauerhafter zu geniessen.
~ Mai 1, 2002
 
Aus dem literarischen Leben:

1.5.19..
Die Erzählerin läuft gegen eine unsichtbare Wand.
(Marlen Haushofer - Die Wand 1963)

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