RDA IX:
Under Siege


(Anmerkung: ich habe ein paar Details über den Hintergrund ausgelassen, da ich es interessanter finde, wenn man sich als Charakter darüber informiert, als sie einfach im Internet nachzulesen. Nehmt es also nicht als Lücke im Bericht, sondern als Ansporn zum Rollenspiel.)

In Cardis bei der Krönung hatte die Plotlinie begonnen, indem auf einem Aushang von mysteriösen Ereignissen und seltsamen Fremden zu lesen war. Beim Anfängercon ging es weiter, als einige der Fremden dort (wie auch an mehreren anderen Stellen in Etraklin) auftauchten. Eine größere Bedrohung schien sich anzubahnen, und seit Monaten hielten sich Gerüchte und Berichte, nach denen Fremde erschienen und Morde begingen, ein Schiff verschwinden ließen und Unruhe stifteten.

Diese Fremden schienen nicht aus den Mittellanden zu stammen, und in der Not rief man nach bewährten Kriegern, die der Sache Herr werden konnten. Jene Helden trafen Freitag in einem Dorf ein, wo man den Ursprung der Bedrohung vermutete, ein seit langem in Bachtal und Talbach gespaltenes Örtchen. Rund 50 NSC bewohnten das Dorf und führten quasi ein Bauerntheater auf, das zwar in sich schlüssig war, aber leider kaum einen Spieler so recht interessierte, da es nicht viel Ersichtliches mit der Invasionsgefahr zu tun hatte. Während sich vor aller Augen Tragödien unepischer Natur abspielten - vom Gezänk der Bürgermeister über den Streit des Fischers mit dem Schmied bis zum undramatischen Tod der Bäckerstochter - übten sich die Helden lieber im Kampf und suchten, was man ihnen zugute halten muß, das Unheil abzuwenden.

Relativ schnell war herausgefunden, daß es sich um ein Dimensionstor handelte, aus dem die Fremden entstiegen waren. Nur: wie konnte man der Gefahr begegnen?

Neben rund 70 Kriegern waren noch etwa 3 Magier und ein Paladin da, an Klerikern mangelte es auch ziemlich (Schätzung. Ich habe die Anmeldebögen nicht gesehen. Es kann natürlich sein, daß arkane und andere Gelehrte in Rüstungen unterwegs waren); nun, es war ja auch schon in der Einladung klargeworden, daß Belagerung und Schlacht bevorstanden.

Des nachts erfuhren einige Charaktere durch Träume, wie gefährlich die Invasoren waren, und Samstag Nacht gegen 1 kam es zum großen Showdown: gleißendes Licht, rote Nebelwolken, düstere Trommeln und eine schier unendliche Invasionsarmee sorgten für Schrecken unter den Verteidigern. Der Kampf tobte über eine Stunde, bis das Tor geschlossen und die Angreifer erledigt waren. Nachtruhe.

Sonntag tat sich dann eigentlich nichts mehr, bis auf die Nachricht, daß Katharina und Karl am See getraut worden waren, bei ihrer Rückkehr ihre Väter als Bürgermeister absetzten und die beiden Ortshälften in "Seefeld" umbenannten.

Insgesamt ein klarer Plot ohne viele Ecken und große Überraschungen. Man staunt allerdings immer wieder, wieviel so mancher Charakter so aushält, genauer: wie beharrlich so mancher Spieler stehenbleibt, obwohl er mehr Trefferpunkte einstecken mußte als selbst ein einbetonierter Oger aushalten kann. An dieser Stelle wäre doch mehr Fairness gegenüber den NSC und sich selbst wünschenswert gewesen.

Die Organisation war lobenswert. Ablauf, Koordination, Technik, Essen, Unterkünfte - alles, was den äußeren Rahmen ausmachte, war in mehr als zufriedenstellendem Umfang da. Und obwohl einige NSC ausfielen, konnte dies durch flexiblen Einsatz der Spielleitung ausgeglichen werden. Spielleiter waren übrigens leicht an ihren hellen Sweatshirts mit rotem Aufdruck "Under Siege / SL / Widerstand ist zwecklos" zu erkennen.

Es bleibt zu hoffen, daß weitere Invasionen ausbleiben. Es sei daran erinnert, daß der von Kirson erklärte Krieg gegen Etraklin immer noch vor sich hinschwelt.


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