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Henryk Mikolaj Górecki (1933)

geboren am 6. Dezember 1933 in Czernica bei Rybnik/Polen. Sein Vater war Eisenbahner und spielte als Liebhaber verschiedene Musikinstrumente. Nach dem Abitur (1951) arbeitete Górecki als Grundschullehrer in Rydultowy-Radoszowy; gleichzeitig (1952-55) bildete er sich an der Musikschule in Rybnik als Lehrer und Erzieher weiter. 1955-60 studierte er in Katowice Komposition an der Staatl. Musikhochschule (heute: Musikakademie) bei Boleslaw Szabelski; sein Studium beendete er mit höchster Auszeichnung.

Noch in den Studienjahren debütierte er 1958 beim »Warschauer Herbst« mit dem Epitaphium für gemischten Chor und Instrumentalensemble (Julian Tuwim, 1958), ein Jahr darauf erklang seine 1. Symphonie »1959« für Streichorchester und Schlagzeug. 1960 erhielt er den 1. Preis beim Wettbewerb Junger Komponisten in Warschau für Monologhi per soprano e tre gruppi di strumenti (1960), 1961 den 1. Preis bei der Biennale in Paris für die 1. Symphonie »1959«. Die nächsten Jahre brachten ihm weitere Erfolge: 1967 erlangte er den 3. Platz der Tribune Internationale des Compositeurs der Unesco in Paris für den Refren [Refrain] für Orchester (1965), 1968 den 1. Preis des Komponistenwettbewerbs in Szczecin für die Kantate für Orgel solo (1968), 1973 den 1. Preis der Tribune Internationale des Compositeurs für Ad Matrem für Sopran solo, gemischten Chor und Orchester (eigener Text, 1971). Schon diese Werke ließen Górecki als einen der hervorragenden polnischen Komponisten erkennen.

Ab 1965 lehrte er an der Staatl. Musikhochschule in Katowice (das Lesen von Partituren, Instrumentation, Propädeutik der Komposition und Komposition), erhielt 1972 eine Dozentur, wurde 1975 Rektor und 1977 außerordentlicher Professor. 1979 verzichtete er auf die Funktion des Rektors und die Arbeit im Musikschulwesen. Er befaßte sich mit organisatorischer Arbeit in Musik- und anderen kulturellen Vereinigungen. 1977-83 war er Vizepräsident der Karol Szymanowski-Musikgesellschaft in Zakopane, 1980-84 Vorsitzender des Klubs der Katholischen Intelligenz in Katowice. 1979 wurde anläßlich des Besuchs von Papst Johannes Paul II. in Krakau Goreckis Beatus vir. Psalm für Bariton solo, gemischten Chor und Orchester aufgeführt (Psalmenverse, 1979) . Górecki ist Laureat des Preises des Ministers für Kultur und Kunst (3. Rang 1965; 1. Rang 1969 und 1973), erhielt den Jahrespreis des Verbands Polnischer Komponisten für 1970 und den Staatspreis 1. Grades 1976. - Er ist mit der Pianistin Jadwiga Górecki verheiratet und hat zwei Kinder; die Tochter Anna ist Pianistin, der Sohn Mikolaj; studiert Komposition.

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