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Darius Milhaud (1892 - 1974)

Darius Milhaud wurde am 24. September 1892 in Aix-en-Provence in eine wohlhabenden jüdischen Familie geboren. Durch seine Eltern, die beide musizierten, kam er sehr früh und intensiv mit Musik in Kontakt. Vor allem Debussys Oper ‚Pelléas et Mélisande' und Mussorgskis ‚Boris Godunow' hinterließen bei ihm einen nachhaltigen Eindruck. Ab 1909 besuchte er das Pariser Konservatorium, wo er zusätzlichen Kompositionsunterricht bei André Gédalge nahm. In dieser Zeit entstand sein erstes von ihm selbst anerkanntes Werk, die Violinsonate op.3. Ebenfalls zu dieser Zeit nahm er die Arbeit an der Oper ‚La brebis égarée' auf, die er 1914 vollendete. Nach einem Abstecher nach Brasilien (1916-1918) als Attaché des französischen Botschafters, dem Dichter Claudel, ging er wieder nach Paris und schloss sich der ‚Groupe des Six' an. Der Aufenthalt in Südamerika beeinflusste ihn nachhaltig: Besonders die zündenden Rhythmen der südamerikanischen Musik finden sich in seinen Werken - vor allem in ‚Le Boeuf sur le toit' - deutlich wieder. Die Meinungen über Milhauds Kompositionen teilten sich extrem nach der Aufführung der ‚Suite Symphonique' (Bühnenmusik zu Claudels ‚Protée') und ‚Cinq Etudes pour piano et orchestre'. Diese riefen bei der Uraufführungen 1920 und 1921 Skandale einerseits und Anerkennung andererseits hervor. Nach Einladungen in Europa, USA und Russland, seiner Heirat mit seiner Cousine Madelaine Milhaud 1925, diversen Balletten, Kammeropern und der Drei Minuten-Oper ‚L'Enlèvement d'Europe' hatte er den großen Durchbruch mit seiner Oper ‚Christoph Colomb', die 1930 in Berlin erstmals aufgeführt wurde. Aufgrund des Kriegsausbruchs emigrierte Milhaud 1940 in die USA und erhielt einen Lehrstuhl am Mills College in Oakland (Kalifornien). Dort schrieb er bis 1947 64 Werke. In den USA entstand auch die Oper ‚Bolivar', die 1949 in Paris erfolgreich aufgeführt wurde. Ab 1947 arbeitete er zusätzlich als Professor für Komposition am Pariser Konservatorium. Milhaud beschäftigte sich stark mit Polyatonalität, die er immer wieder kontrapunktisch einsetzte.

Darius Milhaud starb 1974.

Trotz seiner Bevorzugung von Schlaginstrumenten und teilweise einsetzender Polyrhythmik, war er einer der größten Melodiker des 20. Jahrhunderts.

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