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Jörg Widmann (1973)

Jörg Widmann, geboren 1973 in München, erhielt seinen ersten Klarinettenunterricht im Alter von sieben Jahren. Das Klarinettenstudium absolvierte er zunächst an der Hochschule für Musik in München bei Prof. Gerd Starke und später bei Charles Neidich an der Juilliard School of Music in New York. Als Klarinettist gewann er erste Preise beim Carl-Maria-von-Weber-Wettbewerb, München, und beim Wettbewerb deutscher Musikhochschulen, Berlin. 1996 erhielt er den Kultur-Förderpreis der Landeshauptstadt München sowie 1997 den Bayerischen Staatspreis für junge Künstler.

Er konzertierte als Solist mit Orchestern wie der Sinfonia Varsovia, der Capella Istropolitana, den Berliner Symphonikern, den Münchener Symphonikern, dem Münchener Kammerorchester, dem Münchner Rundfunkorchester und mit den Bamberger Symphonikern. Im November 1999 spielte er in der Münchner Reihe musica viva die Uraufführung der für ihn geschriebenen Musik für Klarinette und Orchester "Über die Linie II" von Wolfgang Rihm mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter der Leitung von Sylvain Cambreling. Dieses Werk wird er 2001 sowohl mit dem Royal Philharmonic Orchestra London aufführen als auch mit dem Münchener Kammerorchester, mit dem eine Deutschlandtournee geplant ist (u.a. Köln/Philharmonie, München/Herkulessaal).

Auch die Kammermusik spielt eine wichtige Rolle im Leben von Jörg Widmann, der regelmäßiger Gast bei zahlreichen Festivals ist, darunter die Berliner Festwochen, Kissinger Musiksommer und Musicades Lyon. Er ist Gründungsmitglied des Ensemble Triolog, welches sich der Pflege der Musik des 20. Jahrhunderts und neuester Musik widmet. Zu seinen Kammermusikpartnern zählen u.a. Anna Gourari, Jan Vogler, Christoph Poppen, Natalia Gutman und das Prazak Quartett.

Auch als Dozent ist Jörg Widmann mehrfach hervorgetreten. So war er etwa Dozent beim Deutschen Kammermusikkurs "Jugend musiziert" in Weikersheim. 1993 hielt er erstmals Vorträge und gab Kurse an der Royal Acadamy of Music in London, später auch an der Musikhochschule in Lissabon und am Konservatorium in Odessa. 2001 widmete ihm das Londoner Royal College of Music als Klarinettisten und Komponisten ein Festival. Im September diesen Jahres wird er einen Interpretationsmeisterkurs am Conservatoire National Superieur de Musique in Lyon geben.

Bereits 1984, im Alter von elf Jahren, begann Jörg Widmann mit seinem Kompositionsunterricht bei Kay Westermann, den er später bei Hans Werner Henze, Wilfried Hiller und Wolfgang Rihm fortsetzte. Für die Münchner Kammerspiele komponierte er 1998/99 Schauspielmusiken zu Shakespeares "Cymbelin" und Euripides´ "Hekabe" (Regie: Dieter Dorn). Seine Werke werden bei Festivals wie dem Warschauer Herbst, der Biennale Zagreb, dem Almeida Festival, der Münchner Biennale, der EXPO 2000 u.a. aufgeführt.

1999 wurde er mit dem Belmont Preis für Neue Musik der Schneider-Forberg-Stiftung ausgezeichnet. In den nächsten Jahren sind Kompositionen für die Donaueschinger Musiktage, das WDR-Sinfonieorchester und eine Oper für die Bayerische Staatsoper (Cuvilliestheater) geplant

"Er schreibt Musik, die wie ein Sog ist. Er spielt Klarinette mit einer Hingabe, daß man jeden Ton, jede Nuance gespannt verfolgt." Abendzeitung, München

"...Widmann gehört als Klarinette spielender Komponist sowieso zu den Lichtgestalten der jungen Szene. Erschöpfend, grandios." Süddeutsche Zeitung

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