Projekte
Institut für Fußball und Gesellschaft (IFG)
"Projekt für Toleranz und Völkerverständigung im Rahmen der UEFA EURO 2012" (gefördert von der Robert-Bosch-Stiftung)
Gegen Gewalt im Fußballsport
Sportlotsen
Mehr
Sicherheit
"Demokratie braucht
unseren Einsatz"
Victor
Gollancz
Politische
Erwachsenenbildung in Deutschland seit 1945
"Ist
Toleranz Weisheit, Liebe oder Kompromiss?"
"Net-Affairs".
Heiner Müllers 'Quartett' und Chatroom-Szenen aus dem Internet
Wissenschaftliche Begleitung
der Fan-Initiative zur Fußball-WM 2006 „Ein Dach für
Fans“ (EDFF)Zur Ansicht der Infos zu EDFF
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Roma
women's power to take political decisions in Romania" und
„Stärkung der Partizipation von ethnischen Minderheiten in
der Republik Moldau“. Zwei Projekte im Rahmen des deutschen
Beitrags zum Stabilitätspakt Südosteuropa"
Preis für politisches Theater der Freien Volksbühne Köln e.V. Zur Ansicht benötigen Sie den Acrobat Reader. Sie können ihn hier downloaden.
"Bin ich Arbeit?" Der Arbeitsmarkt. Das Projekt zur neuen Arbeitswelt
Pilotprojekt: "Unser BVB - dafür stehen wir" (Das Pilotprojekt wird von der Bundeszentrale für politische Bildung gefördert)
Das Projekt "Gegen Gewalt!" soll SchiedsrichterInnen, TrainerInnen (SpielerInnen) und Vereinsaktive zum Umgang mit Aggression und Gewalt im Sinne von Prävention, Intervention und Deeskalation anleiten. Träger des Projekts ist der Fußball Verband Mittelrhein e.V. (FVM). Das Projekt versteht sich als Teil eines Präventionsnetzwerks, in dem neben den Vereinen auch Polizei, Schulen und kommunale Einrichtungen ihren Platz haben.
Das Projekt gliedert sich in folgende Abschnitte:
I. Bestandsaufnahme
Im Rahmen einer Befragung unter Funktionsträgern der Fußballkreise im Bereich des Fußball Verbands Mittelrhein wurden Wahrnehmungen und Einschätzungen zur Gewaltproblematik im Amateurfußball (besonders im Jugendfußball) ermittelt. Es ergaben sich fünf Themenbereiche als zentrale Aktionsfelder:
1. Faszination Fußball: Aggression und Gewalt im Amateurfußball als gesellschaftspolitische Herausforderung
2. Fair-Play: Fair-Play als Herausforderung
3. Interkulturelle Kommunikation: Ausländische Vereine/Mannschaften
4. Zuschauer: Das "Elternproblem"
5. Schiedsrichter: Problembereich "Soziale Kompetenzen"
Die Ergebnisse der Befragung sind mittlerweile in einer Studie verfügbar:
H.-Georg Lützenkirchen: Aggression und Gewalt im Amateurfußball. Wahrnehmungen und Einschätzungen aus der Praxis. Ergebnisse einer Befragung von Funktionsträgern der Fußballkreise im Bereich des Fußball-Verbandes Mittelrhein e.V. Mit einem Vorwort des Präsidenten des Fußballverbandes Mittelrhein e.V. Karl-Josef Tanas. Herausgegeben im Auftrag des Fußball-Verbandes Mittelrhein e.V., Köln 2002. 83 Seiten, 7,90 Euro (ISBN 3-00-009535-7).
Die Studie ist im Buchhandel erhältlich. Sie ist auch im Internet zu bestellen.
II. Praktische Handreichung für Vereine
Auf der Grundlage des Forderungskatalogs wurde ein Handout für Vereine in Broschürenform erstellt. Zur Ansicht benötigen Sie den Acrobat Reader.
"Leitfaden zur Gewaltprävention im Fußballsport",
hrsg. vom Fußball-Verband Mittelrhein e.V., Köln o.J., 42
Seiten.
Der Leitfaden soll an die Vereine verteilt
werden. Er dient außerdem als Materialfundus für
Praxisseminare.
Der Leitfaden kann direkt beim FVM
bestellt werden und steht hier
auch als Download-Broschüre zur Verfügung. Zur
Ansicht benötigen Sie den
Acrobat
Reader.
III. Schulungen/Seminare
Im Sommer 2003 wurden Praxisseminare in den Fußballkreisen durchgeführt. In einer ersten 'Runde' wurden potentielle Multiplikatoren geschult werden.
Die Seminare vermittelten Handlungsoptionen zum vorbeugenden Umgang mit Aggression und Gewalt und zur akuten Einwirkung auf 'brenzlige' Situationen auf den Fußballplätzen und im Umfeld.
Die Seminare beinhalten zwei Blöcke:
A. Infoteil: Informationen zu Ursachen, Entwicklung und Bedingungsfaktoren von Aggression und Gewalt im Fußball
Themenschwerpunkte (u.a.): Fußball und Gesellschaft; Ethnisierung im Sport/Fußball; Integrationskonzepte/-vorstellungen; Jugendkultur - Elterneinflüsse; Kommunikationskultur
B. Praxisteil: Praktische Übungen und Methoden zur Einwirkung auf konkrete Situationen
In den Seminaren wurde zudem 'Netzwerkkompetenz' vermittelt. D.i.: Hinweise auf/ Vermittlung zu professionellen Einrichtungen/Personen, die Unterstützung anbieten können (z.B. Polizei; Präventionsräte; Sozialarbeit, Schulen u.a.).
IV. Auswertung
Das Gesamtprojekt wird ausgewertet.
Zur Zeit sind Folgeveranstaltungen in Vorbereitung.
(1893-1967)
Themeninformation
Der Name Victor Gollancz ist heute in Deutschland weitgehend vergessen. Auch wenn zuweilen eine Schule noch seinen Namen trägt, oder ein Straßenschild auf ihn verweist - kaum jemand heute kennt ihn noch: den englischen Verleger und Publizisten Victor Gollancz.
Das war in den frühen Jahren der Bundesrepublik anders. Unmittelbar nach dem Kriege hatte sich Victor Gollancz die Dankbarkeit vieler Deutschen verdient. Als einer der ersten sprach er sich gegen die Kollektivschuldthese aus. Mehr noch: Seine Reportagen über das alltägliche Elend der deutschen Bevölkerung in den Kriegstrümmern, die in England eine Welle der Hilfsbereitschaft ausgelöst hatten, rührte die Deutschen, weil sie sich so beschrieben sahen, wie sie sich selber fühlten: als hilfsbedürftige Menschen in Not.
Die Deutschen dankten Gollancz sein menschliches Mitgefühl mit vielen Ehrungen, deren bedeutsamste 1960 die Verleihung des Friedenspreis des Deutschen Buchhandels war. Bei dieser Gelegenheit wurde auch deutlich, welche untergründigen Sehnsüchte dieser englische Jude bei vielen Deutschen erweckte. Erfüllte sich nicht die Vorhersage Thomas Manns, dass die Deutschen ihre einzigen Freunde und Fürsprecher in der Welt unter den Juden finden würden? Nun war es gar noch ein Engländer, ein "Sieger", und er bestand nicht auf Unterwerfung. Konnte man nicht diesen Humanisten, der in seiner Frankfurter Dankesrede geradezu ergreifend naiv Fürsprache für die Seele Hitlers gehalten hatte, am Ende gar als Kronzeugen für eine kollektive Verdrängung heranziehen?
In Deutschland ehrte man den religiös motivierten Humanisten. Der utopische Sozialist, der in England großen politischen und gesellschaftlichen Einfluss ausgeübt hatte, blieb weitgehend unbekannt. Der von ihm gegründete einflussreiche Left Book Club betrieb nicht nur eine neuartige und wirkungsvolle politische Bildung, sondern prägte in den 30er Jahren die englische Innenpolitik. Nach der Enttäuschung mit dem realen Sozialismus (Hitler-Stalin-Pakt) wurden zunehmend christlich-religiöse Elemente zur Grundlage seines praktischen Humanismus. Dabei kümmerte Gollancz sich wenig um politische Opportunitäten. Missverständnisse und Anfeindungen blieben nicht aus. Sein Engagement für die deutschen Angelegenheiten wurde ihm in England lange verübelt, sein Plädoyer gegen die Todesstrafe ausgerechnet anlässlich der Verurteilung Adolf Eichmanns in Israel brachte ihm heftige Anfeindungen ein. Doch sein Programm der Versöhnung war unbedingt. Niemand war davon ausgenommen.
Im Verlauf der 60er Jahre fiel Gollancz in der Bundesrepublik schnell dem Vergessen anheim. In einer zunehmend politisierten Gesellschaft wirkte seine Botschaft weltfremd, gar naiv. Umso erstaunlicher, dass ausgerechnet im Bereich der emanzipatorischen Sozialarbeit während dieser Jahre der Name Gollancz für Fortschritt und Innovation stand. 1948 hatte Gollancz einen Radiovortrag zu einem seiner eindringlichen Appelle genutzt: "Rettet die deutsche Jugend!" wurde zum Programm einer Stiftung zur Förderung der Ausbildung junger Sozialarbeiter, der "Victor-Gollancz-Stiftung".
Weitere Infos zu Victor Gollancz und seiner Wirkung in Deutschland stehen auf Nachfrage zur Verfügung:
Biografische Skizze mit dem Titel "Victor Gollancz. Erinnerung an einen politischen Publizisten"
Aufsatz mit dem Titel "Victor Gollancz. Kurze Darstellung seines Lebens samt einer Erinnerung an seine Wirkung in Deutschland, insbesondere im Hinblick auf die Victor-Gollancz-Stiftung" (Universität/Gesamthochschule Siegen 1999)
Interview zur Geschichte der Victor-Gollancz-Stiftung mit einem ehemaligen Stipendiaten der Stiftung: "Die Victor-Gollancz-Stiftung. Erinnerungen an eine Episode aus der Geschichte bundesdeutscher Sozialarbeit". Ein Gespräch, 1998.
Ein Projekt, durchgeführt im Auftrag der Union Internationale des Syndicats de Police (UISP), Luxembourg
in Kooperation mit Centrum voor Europese Studies en Opleidingen (CESO), Maastricht (1997/98)
Ziel des Projekts "Mehr Sicherheit oder mehr private Sicherheitsdienste" war erstmals eine Bestandsaufnahme und Analyse der Tätigkeiten und Kompetenzen des Privaten Sicherheitsgewerbes in Europa. Dabei sollten insbesondere die politische Bedeutung eines insgesamt wachsenden Sicherheitsmarktes analysiert und daraus sich ergebende Schlussfolgerungen für die Polizei im Verhältnis zum Privaten Sicherheitsgewerbe thematisiert werden. Beide Aspekte fanden Niederschlag in einer Studie.
Unter dieser Frage- und Problemstellung fand zudem im Rahmen des Projekts in Luxembourg eine internationale Konferenz mit Teilnehmern aus Polizei, Politik, Wissenschaft und mit Vertretern des privaten Sicherheitsgewerbe statt.
Nahezu zeitgleich mit der Fertigstellung der Studie "Polizei und Private Sicherheitsdienste in Europa" entstand auf Initiative und mit Unterstützung des Privaten Sicherheitsgewerbes der Sammelband "Recht und Organisation privater Sicherheitsdienste in Europa".
Trotz unterschiedlicher Ausgangsinteressen beider Projekte kam es zu einem konstruktiven Informationsaustausch, in dessen Verlauf die Übernahme einiger Länderberichte aus der Studie vereinbart wurde. Diese erschienen in erweiterter Form als eigenständige Beiträge und vervollständigten die dort versammelten Länderberichte.
- Durchführung/Moderation und Auswertung der internationalen Auftaktkonferenz "Mehr Sicherheit oder mehr Private Sicherheitsdienste?" in Luxembourg (1997)
- Vorbereitung und Durchführung einer Recherche zur Situation privater Sicherheitsdienste in 15 europäischen Ländern
- Wissenschaftliche Auswertung und Veröffentlichung der Untersuchungsergebnisse (1998)
Das Projekt "Sportlotsen" war Teil der umfangreichen Aktion "Dem Hass keine Chance", die der Fußballkreis Köln und die Sportjugend Köln im Jahre 2001/2002 durchführten. Im Rahmen seiner laufenden Initiativen gegen Gewalt auf den Sportplätzen, die der Fußballkreis Köln seit längerem kontinuierlich durchführt, war "Dem Hass keine Chance!" ein weiterer Baustein und zielte besonders auf präventive Maßnahmen gegen rechtsextremistisch und ausländerfeindlich/rassistisch motivierte Gewalt im Fußballbereich.
Im Rahmen eines Präventionsnetzwerks verfolgten alle Maßnahmen neben der unmittelbar sportbezogenen gewaltpräventiven Absicht auch eine sozial-politische Bildungsabsicht.
Die Aktion "Dem Hass keine Chance" wurde mit öffentlichen Geldern gefördert. Diese Mittel stehen dem Fußballkreis Köln leider nicht mehr zur Verfügung. Deshalb können wichtige Erkenntnisse und Schlussfolgerungen aus dem Gesamtprojekt, insbesondere aus dem Teil "Sportlotsen" zukünftig nicht mehr bzw. nur sehr eingeschränkt durchgeführt werden.
Im allgemeinen wird dem Sport ein erhebliches sozialintegratives, mithin präventives Potential zugeschrieben. Insbesondere der vereinsmäßig betriebene Sport gilt aufgrund seiner auf gewachsenen Traditionen gründenden Infrastruktur (Anzahl der Vereine und der in ihnen tätigen Personen) als hervorragende gesellschaftliche Präventionsinstanz. Aus dieser Beobachtung wird aber oft vorschnell eine spezifische gesellschaftspolitische Aufgabenzuweisung an den Sport abgeleitet. Demnach soll der Sport - über seine unmittelbare Funktion hinaus - gezielt auf gesellschaftspolitische Missstände einwirken. Kein Wunder also, dass auch im Bereich der Gewaltprävention und der damit in engem Zusammenhang stehenden Rechtsextremismusprävention eine gesellschaftspolitische Verantwortung des Sports eingefordert wird. Kein Wunder aber auch, dass dieser Anforderung die größtenteils im Ehrenamt aktiven Menschen mit Misstrauen begegnen und den Anspruch oft und zu Recht zurückweisen: sie sind Trainer/Betreuer, Schiedsrichter oder Vereinsvertreter und eben keine Sozialarbeiter!
Das heißt nicht, dass sie ihre Verantwortung nicht sehen. Aber gerade deshalb ist es umso bedeutsamer, das Engagement der ehrenamtlich tätigen Menschen im Rahmen eines umfassenden Präventionsnetzwerks zu unterstützen.
Hierzu bietet sich insbesondere der Fußball an. Es ist unstrittig, dass der Fußballsport in besonderer Weise und weitaus intensiver als andere Sportarten von gesellschaftspolitischen Entwicklungen betroffen ist. Beispielhaft sei auf die zunehmende Gewaltproblematik auf Amateursportplätzen verwiesen, oder auf die insbesondere im städtischen Ballungsräumen sich vermehrt zu registrierenden ethnischen Vereinsgründungen, die das 'alte' Konzept einer gewissermaßen von selbst sich ergebenden Integration der Migranten in deutschen Sportvereinen zumindest in Frage stellt. Es ist deshalb ein wichtiges Signal, wenn der DFB, als größter Einzelsportverband des Landes, seine gesellschaftspolitische Verantwortung im Rahmen eines solchen Netzwerkes anerkennt. Die auf Vereins-, Kreis- und Verbandsebene existierenden Einzelprojekte "Gegen Gewalt" können so in ein gesellschaftliches Präventionsnetzwerk einfließen. So bietet sich die Möglichkeit, auf der Grundlage der speziellen Kompetenzen, die im Fußballsport und bei seinen ehrenamtlich dort Tätigen vorhanden sind, mit den professionellen Kompetenzen der Gewalt-, Fremdenfeindlichkeit- und Rassismusprävention (z.B. Polizei; Sozial- und Jugendarbeit) zu verbinden.
An diesem Punkt setzt das Projekt "Sportlotsen" ein. Es versteht sich als ein innovatives Modell der Sportsozialarbeit als Beitrag zu einem Präventionsnetzwerk. Die Sportlotsen sind Mittler zwischen den professionellen Angeboten der Sozialarbeit und Sozialpädagogik und akuten Problemlagen im Sportbereich. Sie können schnell und unbürokratisch aktiv werden und senken so die 'Hemmschwelle', sich 'fremder' Hilfe zu bedienen. Im Rahmen ihrer jeweiligen beruflichen Kompetenzen können die Sportlotsen im Einzelfall auch eigene Problemlösungsvorschläge und -strategien erarbeiten. Vor diesem Hintergrund können die Sportlotsen spezielle Beiträge leisten zu:
- individuelle Hilfen für Trainer, Spieler und Vereinsaktive
- Beratung von Vereinen
- Unterstützung bei Gnadengesuchen für gesperrte Spieler
- Informationsvermittlung (Vorträge) zu Rechtsextremismus/Ausländerintegration
- Moderation und Mediation
- Vermittlung zu professionellen Einrichtungen der Sozialarbeit und Prävention (Jugendamt, Polizei)
Die übergeordneten Ziele, die durch den Einsatz der Sportlotsen erreicht werden sollen, sind:
- allgemeine Gewaltprävention
- Integration von Ausländern in die Sportvereine
- Vernetzung bestehender sozialpädagogischer Einrichtungen/Kompetenzen mit Sportvereinen bzw. der Jugendarbeit in den Sportvereinen.
- politisch-soziale Bildung
Zur Qualifizierung der Sportlotsen wurden spezielle Qualifizierungseminare durchgeführt. Diese Seminare beruh(t)en auf zwei Säulen:
1. Info-Vermittlung zum Thema Rechtsextremismus und Ausländer
2. Ausbildung grundlegender aufgabenbezogener sozialer und
kommunikativer Kompetenzen Seitenanfang
Erwachsenenbildung lebt von Persönlichkeiten. Ihre Glaubwürdigkeit in der täglichen Bildungsarbeit gewinnt sie durch die Integrität, Ernsthaftigkeit und Persönlichkeit der Erwachsenenbildner.
Aus dieser Überlegung ergab sich die Grundidee des Projekts: es sollte die Geschichte der politischen Erwachsenenbildung in Deutschland nach 1945 mit den Lebensgeschichten ihrer ProtagonistInnen in Verbindung gebracht werden. Zu diesem Zweck wurden Gespräche mit Zeitzeugen geführt. Ihre Erinnerungen und Erzählungen sollten zum 'reizvollen' Geschichtsstoff werden. Es sollte deutlich werden, wie historische, politische und kulturelle Rahmenbedingungen zu subjektiven Erfahrungen werden, und wie diese Erfahrungen bestimmte Lebens- und Berufsentscheidungen notwendig machen.
Vor dem Hintergrund der deutschen Geschichte seit der Weimarer Republik ergaben sich so eindrucksvolle Lebensläufe, deren Erfahrungsfülle in den Wiederaufbau einer freien und vielfältigen Erwachsenenbildung nach 1945 fließen konnte.
Die Lebensgeschichten der vorgestellten Zeitzeugen soll(t)en für heutige ErwachsenenbildnerInnen einen Fundus bereitstellen, zur Vergewisserung über die Grundlagen und Traditionen des eigenen erwachsenbildnerischen Handelns. Sie soll(t)en zudem Vorbild und Ansporn sein.
Darüber hinaus sind die Lebensgeschichten ein beeindruckendes zeitgeschichtliches Dokument.
Walter Dirks; Walter Fabian; Willy Strzelewicz; Grete Borgmann; Heinz Dürrbeck; Johanna Lemke; Hans Bolewski; Carl H. Lüders; Susanne Miller; Josef Rommerskirchen; Hans Tietgens; Herbert Eichmann; Emil Kroher; Paul Röhrig
Hans Mahle; Paul Wandel; Kurt Hager; Alice Zadek; Wolfgang Harich; Heinrich Scheel; Helmut Bock; Erwin Hinz; Rosemarie Walther; Werner Hecht; Heinz Fleischer; Norbert Podewin
Oskar Negt; Bazon Brock; Brunhild Krienke; Rolf Schwendter; Günter Amendt; Margrit Grubmüller; Günther Rüther; Barbara Distel; Klaus Hansen; Renate Strauch; Detlef Lecke; Christoph Scheilke; Claus Leggewie
Im Rahmen des Projekts "Demokratie braucht unseren Einsatz", mit dem die Gewerkschaft der Polizei in den 90er Jahren die Integration der Polizeiangehörigen in den neuen Bundesländern begleitete, entstand auch eine vierteilige Seminarreihe zur politischen Bildung. Ziel dieser Reihe war die Stärkung der gewerkschaftlichen Informations- und Bildungsarbeit in den neuen Bundesländern.
Die Seminarreihe umfasste vier Themenschwerpunkten:
Zu jedem Themenschwerpunkt wurden "Arbeitsmaterialien für Seminare zur politischen Bildung" erstellt. Sie enthalten grundlegende Informationen zum jeweiligen Themen und Moderationshinweise, mit denen die Vermittlung der angebotenen Inhalte eigenständig organisiert werden kann.
In erster Linie richtete sich die Seminarreihe also an Multiplikatoren der politischen Bildungsarbeit. In den Bundesländern Brandenburg, Sachsen, und Sachsen-Anhalt wurden mehrere 'Trainingsseminare' mit gewerkschaftlichen Bildnerinnen und Bildnern zur Vermittlung der Inhalte und zur Einübung verschiedener Standardsituationen in Seminaren bzw. der vorgeschlagenen Vermittlungsformen durchgeführt.
Die Arbeitsmaterialien wurden seitdem in vielen Seminaren erprobt und angewendet.
Ein kulturhistorischer Vergleich von vier multireligiösen Zentren: Isfahan, Jerusalem, Toledo und Neuwied
Nachdem die für Dezember 2002 im Schloss Friedewald geplante
Tagung abgesagt werden musste, soll nun eine Publikation entstehen,
die die für diese Tagung geplanten Vorträge sammelt. Dabei
soll es jeweils um die Frage gehen, welche Faktoren es im Rückblick
auf die Geschichte ermöglicht haben, in den benannten Städten
ein gewaltloses, teilweise sogar integratives Miteinander zu
praktizieren und diese Praxis der Toleranz gegen Anfeindung und
Ausgrenzungsbestrebungen zu behaupten.
Die Frage erscheint
aktueller denn je: In der Vergangenheit haben Vorurteile und
Abgrenzungen die Praxis der Multireligiösität und
Multikulturalität in fast allen Teilen der Welt stärker
geprägt als Toleranz und Interaktion. Angesichts der aktuellen
Herausforderungen, die sich beispielsweise in kulturpessimistischen
Szenarien wie dem "Kampf der Kulturen" (will sagen:
Religionen) äußern, erscheint es von Bedeutung, gelungene
Beispiele des Miteinanders zu benennen, sie vergleichend zu
hinterfragen und Erkenntnisse daraus abzuleiten.
Toleranz - Weisheit, Liebe oder Kompromiss?
Das 'Toleranz-Buch' liegt jetzt vor:
Hering, Sabine (Hg.): Toleranz - Weisheit, Liebe oder Kompromiss? Multikulturelle Diskurse und Orte, Opladen (Leske + Budrich) 2004.
Inhalt:
- Sabine Hering: Die Freiheit der Andersdenkenden - Ein Vorwort
- Jürgen Ebach: Toleranz - Annäherungen an einen schwierigen Begriff
- Micha Brumlik: "Wenn ich dein vergesse, Jerusalem..."
- Navid Kermani: Isfahan - die halbe Welt
- Gabriele Krüger: Paul Fleming in Isfahan - Ein protestantischer Barockdichter unter den "Heiden"
- Mariano Delgado: Der Mythos "Toledo" - Zur Konvivenz der drei monotheistischen Religionen und Kulturen im mittelalterlichen Spanien
- Gordan Godec: Leben zwischen Mahala und Carsija - Toleranz in Sarajewo im Spannungsverhältnis von Eigenständigkeit und Gemeinsamkeit
- H.-Georg Lützenkirchen: Neuwied - Vom Nutzen der Toleranz
- Johannes Heil: Bedingte Toleranz - der preußische Staat und die Juden
- Beate Kosmala: Toleranz zwischen Nähe und Distanz - Juden, Deutsche und Polen in Tomaszów Mazowiecki
- David Gholamasad: Beten und kämpfen - Die vielen Gesichter des Islamismus
- Ralph van Doorn: Ein Leben miteinander, nebeneinander oder gegeneinander? - Juden, Christen und Muslime im Dialog
- Sabine Hering/ H.-Georg Lützenkirchen: Ist Toleranz Weisheit, Liebe oder Kompromiss? - Ein Ausblick
Anhang
- Vereinte Nationen - Allgemeine Erklärung der Menschenrechte
- UNESCO - Erklärung von Prinzipien der Toleranz
- Warschauer Konföderation von 1573
- John Locke - Ein Brief über Toleranz
- Pierre Bayle - Aspekte einer Theorie der Toleranz
- Martin Buber - Religionsgespräche
- Zentralrat der Muslime in Deutschland - Islamische Charta - Grundsatzerklärung des Zentralrats der Muslime in Deutschland (ZMD) zur Beziehung der Muslime zum Staat und zur Gesellschaft
- Heinrich Heine - Disputation
Abbildungsverzeichnis
Zu den Autorinnen und Autoren
Wie liebt es sich im Internet?
Was trieb der Adel vor der französischen Revolution?
Was ist so schön an der trauten Einsamkeit vor dem Monitor des Heimcomputers?
Was spielen sich Paare vor, wenn sie allein sind?
Wo kann ich ganz bei mir und endlich mal jemand ganz anderes sein?
Heiner Müller geht diesen Fragen in einem Bunker nach dem 3. Weltkrieg nach - "Net-Affairs" findet Antworten in den Chatrooms des Internets.
Eine Inszenierung von Heiner Müllers bekanntestem Stück "Quartett" - geschrieben nach dem Briefroman "Gefährliche Liebschaften" - und ein Spiel mit dem Leben im Internet.
"Roma women's power to take political decisions in Romania"
und
„Stärkung der Partizipation von ethnischen Minderheiten in der Republik Moldau“.
Zwei Projekte im Rahmen des deutschen Beitrags zum Stabilitätspakt Südosteuropa
Die beiden Projekte wurden von der Otto-Benecke-Stiftung (OBS e.V.) in Kooperation mit jeweils nationalen Partnerorganisationen durchgeführt. Im Rahmen der Projekte waren Workshops und Seminare zu bestimmten Themenbereichen vorgesehen.
Roma women's power to take political decisions in Romania wurde in Kooperation mit der Roma Women Association Romania (RWAR) durchgeführt. Zielgruppe des Projekts waren engagierte Roma-Frauen aus verschiedenen unterentwickelten Regionen Rumäniens. Das Projekt sollte ihnen Qualifikationen in den Bereichen Politik/politische Lobbyarbeit, Öffentlichkeitsarbeit/ Medienarbeit, Projektmanagement, Fundraising und Rhetorik vermitteln. Diese zusätzlichen Qualifikationen sollten ihnen helfen, sich aktiver am politischen, wirtschaftlichen und sozialen Leben in Rumänien zu beteiligen. Zu den Themenbereichen wurden Workshops und Seminare durchgeführt, die jeweils von einer/m internationalen Trainerin/Trainer sowie einer/m nationalen Cotrainerin/Cotrainer geleitet wurden. Im Rahmen der von mir betreuten Themenbereiche Politik und Öffentlichkeitsarbeit fanden unter dem Titel „Politik auf kommunaler Ebene I + II“ zwei Wochenseminare in Bukarest statt. Die Seminare mündeten in einer öffentlichen nationalen Pressekonferenz, auf der die Romafrauen ihre im Verlauf des Seminars diskutierten politischen Forderungen öffentlich machten sowie eine während des Seminars formulierte Eingabe an das nationale Parlament vorstellten.
Kooperationspartner bei dem Projekt Stärkung der Partizipation von ethnischen Minderheiten in der Republik Moldau war die Association European Youth Exchange Moldova (EYE Moldova). Das Projekt zielte auf die Verbesserung der Arbeit mit jugendlichen Angehörigen ethnischer Minderheiten im Rahmen partizipativer Jugendarbeit. Hierzu waren Veranstaltungen für Multiplikatoren in der Jugendarbeit vorgesehen. Die Themenbereiche der zwei in Chisinau durchgeführten Wochenseminare lauteten: „Projektmanagement“ und „Evaluation“. Beide Seminare wurden mit einem nationalen Cotrainer durchgeführt. Das Seminar „Projektmanagement“ wurde gemeinsam mit Elke Frohn konzipiert und durchgeführt.